On Arrvial Training

29.11.2012 18:16

Buna ziua;-)

 

Ich grüße euch wieder alle ganz herzlich. Ich war die letzten Tage unterwegs und da gibt es viel zu berichten.

 

Das Wochenende vom 17.11. zum 18.11. ging es nach Brasov. Wir nahmen einen Nachtzug vom 16.11. zum 17.11.. Eigentlich sind es nur ca. 500 km, aber hier in Rumänien gibt es keine Autobahnen und die Züge fahren nur zwischen 60 und 80 km/h. So sind wir ca. 10 Stunden von Arad nach Brasov gefahren. Brasov ist eine sehr schöne Stadt und ich würde da gern wieder hinfahren wollen. Es liegt zur Hälfte im Tal.

Wir reisten zu fünf und ich habe wieder einmal gemerkt, dass ich nicht son Gruppenmensch bin. Wir reisten ziemlich teuer- Hostel, Restaurant, Cafe in einer Cafeteria zwischendurch und Taxi. Alles musste geteilt werden- was ich ungünstig finde, wenn ich kaum Geld ausgeben will und die anderen die ganze Zeit denken, dass alles ja so billig ist. Im Verhältnis gesehen ist es dann nicht billig, da wir nicht sehr viel Geld von der Organisation bekommen (zur Erinnerung pro Monat 750 Lei- 160 Euro). Essen und Trinken im Restaurant kostet so um die 25 Lei- also so ca. 6 Euro. Taxi kostet so um die 10 Lei, also ca. 2 Euro.

Desweiteren teilten sich unsere Vorstellungen, was wir am Tag uns anschauen wollen- So trennte ich mich dann von der Gruppe. Da ich nicht shoppen oder ewig lang Cafe trinken wollte. Auch war es schwierig mich in der Gruppe wohl zu fühlen, da viel in Spanisch geredet wird. Einerseits habe ich viel alleine entdecken können, anderseits isolierte ich mich von der Gruppe, da ich nicht die gemeinsame Zeit mit ihnen teilte. Das ist dann wiederrum nicht gut für mein Wohlbefinden.

Ich übernachtete mit einer Portugiesin bei einem Couchsurfer. Er war aber nicht so recht ein Couchsurfer (also ein Reisender). Er las von Couchsurfing in einem Magazin und kam dann auf die Idee einen Account anzulegen. So hatten wir nicht so viel zu erzählen- weil er als Ingenieur (oder sowas ähnliches) arbeitet und nicht viel reist. Wir übernachteten in einer Wohnung seiner Schwester, die seit zwei Jahren schon in Frankreich lebt, aber ihre Wohnung in Brasov nicht untervermietet- merkwürdig. Es war eine total unpersönliche Wohnung. Ich fühlte mich da nicht wohl. Ich war dann auch total müde und wollte einfach nur schlafen. Naja nicht so mein Couchsurfer.

Am Abend ging es dann nach Predeal, wo unser On Arrival Training stattfand. Predeal liegt in einem Tal. Die Berge ringsum waren wunderschön, aber leider gab es keine Freizeit, wo ich mal wandern gehen konnte. Sehr traurig. Ich will da gerne nochmal hin. Momentan überlege ich meinen Bruder zu überreden mit mir über die Weihnachts- und Sylvesterzeit Urlaub in dieser Gegend zu machen. Schnee wird wahrscheinlich noch nicht liegen… Aber vielleicht ist das ja nicht schlimm;-)

Wahrscheinlich werde ich aber auf jeden Fall über Weihnachten nach Berlin fliegen- weil ich bis jetzt hier noch keine wirklichen „Freunde“ (so schnell geht das nicht- das ist mir klar- aber sowas ähnliches halt) gefunden habe und ich die gemeinsame Weihnachtszeit mit meiner Familie einfach sehr schätze. Ich überlege vielleicht am 20.12. nach Budapest zu fahren und am 23.12. dann nach Berlin zu fliegen. (Ich habe vom 20.12. bis zum 02.01.13 frei.)

So wieder zurück zu Predeal bzw. zum on arrival training- Es war schrecklich. Überall wurde geraucht, beim Essen, in allen Räumen. Das Essen war übels schlecht. Jeden Tag Kartoffeln mit Hühnchen. Ich hatte irgendwie kein Bock drauf und war einer der „Vegetarian without Fish“. In Rumänien versteht man unter vegetarisch, dass man dennoch Fisch isst….Aber das war noch schrecklicher. Ich bekam nur Kartoffeln mit Tiefkühlgemüse. Nach dem zweiten Tag hatte ich Magenprobleme und mir war schlecht vom Essen. Ich bin jemand der einfach gerne isst- aber da hatte ich immer keine Lust aufs Essen, aber ich muss halt immer was essen, sonst bekomm ich schlechte Laune und Magenkrämpfe.

Das Training an sich war okay. Die Trainer waren geschult und wussten wie man visualisiert, zu den Leuten spricht etc. Aber ich kannte natürlich schon alles- weil ich ja selbst solche Methoden bei Workshops anwende und ich beim Pre-Training schon alles übers EVS gehört hatte. Themen waren: Allgemeines zum EVS, Youth Pass, Stakeholder beim EVS, Gruppenprozesse/-kommunikation, Interkultureller Schock, Persönliche Entwicklung.

Ich hatte Probleme mich an die Leute zu gewöhnen- An sich war es cool, dass alle Freiwilligen von Rumänien gekommen sind. Wir kamen aus 13 verschiedenen Ländern. Aber irgendwie fand ich kein Anschluss- Es lag an meiner Unsicherheit mit Englisch und mein allgemeines Problem Small Talk zu führen. Auch wurde viel in der Muttersprache gesprochen. Dennoch habe ich einige Kontakte geknüpft und möchte diese gerne besuchen;-)

 

Dann ging es am Samstag (24.11.) nach Shigisoara. Hier hatten wir für alle einen Couchsurfer gefunden. Der war total cool. Es war son Spiritueller- (Caro, der hätte dir gefallen;-)) Wir machten Party am Abend und es war sehr schön. Zwei Freunde von ihm kamen auch- die wollten unbedingt mit mir Deutsch sprechen- so lernte ich zum ersten Mal, was Switchen bedeutet und das es sich komisch anfühlt. Ich wollte mich mit dem Couchsurfer unterhalten, sprach aber in Deutsch zu ihm- Ich realisierte das aber erst voll spät. Das ist mir ein paar Mal am Abend passiert. Aber es ist lustig, dass ich die gleichen Sätze auch in Englisch sagen kann…

Am nächsten Tag zeigte er uns dann die Stadt- Es ist eine kleine, aber schöne Stadt. An der Stadt erkennt man, dass die Deutschen Rumänen die Elite ist. Die Innenstadt war sehr schön renoviert- Aber deutsch. Die Außenbezirke waren eher heruntergekommen und ich denke mal nicht deutsch.

Ich unterhielt mich mit dem Couchsurfer über Gemeinschaften- sehr cool. Er ist öfters in einem Eco-Village unterwegs (https://www.apuseniiverzi.org). Ich weiß nicht, ob es ganz korrekt ist- das Wort ins Deutsche zu übersetzen- Denn ich weiß nicht, ob Eco-Village das gleiche ist, wie ein Ökodorf. In der Nähe von Arad gibt es auch eins und ich werde es demnächst mal besuchen und dann werde ich herausfinden, in welchem Bezug es zur Gemeinschaftsbewegung steht. Ich freue mich sehr, dass es solche Bewegungen auch in Rumänien gibt. Das gibt mir Kraft für das Leben hier in Arad.

In der Nacht vom 25.11. zum 26.11. kamen wir dann wieder nach Arad. Jetzt sitze ich wieder hier herum und habe nichts zu tun. Vielleicht machen wir nächste Woche was. Vielleicht fahre ich am Wochenende nach Timisoara. Das ist eine Stadt in der Nähe von Arad.

 

La revedere;-)