Zweite Woche in Arad

14.11.2012 13:06

So da bin ich mal wieder;-)

 

Der Start letzte Woche war nicht so gut für mich. Ich fand alles irgendwie doof und ich war ziemlich traurig. Und die Berichte der alten Freiwilligen trugen auch nicht zur Besserung bei. Einige erzählten, dass sie nichts zu tun hätten und die Absprachen mit den Verantwortlichen nicht sehr gut verlaufen… Seit letzter Woche habe ich das Gefühl, dass ich nur rumhänge oder shoppen gehe- alles Dinge, die ich absolut hasse… Ebenfalls war ich mit der Unterkunft nicht sehr zufrieden- Es ist kalt, es sieht alles so sehr herunter gekommen aus und und und…Auch das Verständigungsproblem trat auf. Viele Freiwillige verständigen sich auf Spanisch- Nur ich und die Französin können kein Spanisch. Also höre ich fremde Sprachen- das isoliert ziemlich. Auf der Straße höre ich Rumänisch, das ich nicht verstehe und zuhause höre ich Spanisch, was ich nicht verstehe…

 

Aber nun sieht die Welt schon wieder besser aus. Ich bin wieder ein wenig optimistischer. Alles ist eigentlich gar nicht so schlimm, wie es anfangs schien. Die Verantwortlichen vom Projekt sind sehr kooperativ. Sie besorgen sehr schnell Dinge, die wir benötigen, versuchen uns es so schön wie möglich zu machen. Zwar beginnt unser Einsatz vom Projekt erst im Dezember- aber wir Freiwilligen versuchen uns einfach irgendwelche Aktivitäten zu organisieren. Heute Abend machen wir eine Party, morgen einen interkulturellen Abend, am Freitag geht’s ab nach Brasov.

Ebenfalls versuchen die Freiwilligen so oft wie möglich mit mir Englisch zu sprechen;-) Dennoch passiert es oft, dass sie in Spanisch sprechen, aber langsam gewöhne ich mich, dass ich oft eine mir fremde Sprache höre. Gestern war es voll witzig. Carlos kam zu mir und fragte mich ganz selbstverständlich in Spanisch, wo Aziliz Laptop sei, aber er vergaß, dass ich kein Spanisch kann. Komische Situation.

Selbst versuche ich mir einfach irgendwelche Pläne zu machen. Ich war gestern im Tourismusinformationcenter, in der Post, im Buchladen und fand eine Schwimmhalle- Die aber zu diesem Zeitpunkt für die Öffentlichkeit geschlossen hatte. Ich werde einfach an einen anderen Tag hingehen. Die Frau bei der Schwimmhalle war aber sehr freundlich- Sie verstand kein Englisch- Aber ich bekam dennoch die Informationen, die ich brauchte- Öffnungszeiten und wie teuer es ist…sehr cool. Sich mit Händen und Füßen zu verständigen, klappt alsoJ

Desweiteren habe ich mir ein Buch in Englisch gekauft, um mein schlechtes Englisch zu verbessern. Auch fange ich einfach alleine an Rumänisch zu lernen- Ich habe ein cooles Lernbuch von einem Freund bekommen, das sehr hilfreich ist. Aber morgen beginnt auch unsere erste Rumänischstunde;-)

Ebenfalls habe ich im Couchsurfing die Gruppe „Arad“ gefunden und eine Nachricht hinterlassen, dass ich gerne Menschen in Arad kennen lernen möchte und ein Mädel hat mir schon geantwortet;-)

 

Nächste Woche haben wir das on arrival training in Predeal. Das liegt in der Nähe von Brasov. Es ist ziemlich cool mit den Zügen hier. Man kann ein Ticket kaufen und es an unterschiedlichen Tagen abstempeln lassen. So fahren wir schon Freitag nach Brasov und am Sonntag dann nach Predeal mit einem Ticket;-) Genau dasselbe machen wir dann am nächsten Wochenende. Wir fahren am Samstag (24.11.) von Predeal nach Sighisoara und am Sonntag (25.11.) von Sighisoara nach Arad mit einem Ticket. Wir müssen nur in Brasov und Sighisoara eine Übernachtung finden- aber das lässt sich machen;-) In Brasov habe ich schon eine gefundenJ

 

Heute habe ich einen alten Freiwillen ausgefragt, welche Aktivitäten wir im Projekt machen können- Ich zähle mal auf:

 

1) autism child- In der Woche wird ein autistisches Kind begleitet. Es wird früh abgeholt und zu einer Einrichtung gebracht und abends wieder abgeholt.

 

2) deliver food- Jeden Tag ca. 12/13 Uhr wird Essen an alte Menschen ausgeliefert.

 

3) human traffic- zwei oder dreimal im Jahr wird ein Zeichen gesetzt, dass kein Menschenhandel stattfinden soll. Dies wird mit der Polizei zusammen gemacht. Es werden Aktivitäten auf der Straßen veranstaltet- Was genau habe ich nicht so richtig verstanden.

 

4) recycln workshops- Im Sommer werden Recyln Workshops angeboten. Es findet aber nicht sehr oft statt. Was genau gemacht wird, weiß ich nicht- Ich denke, dass hängt von uns ab.

 

5) human traffic awareness- Wir machen eine Schulung in Januar und dann können wir in Schulen Workshops zur Aufklärung von Menschenhandel machen. Es wird wahrscheinlich dann einen Monat lang gehen, wo wir ein/zweimal pro Woche dann in Schulen gehen.

 

6) big events in Arad- In den wärmeren Tagen finden einige Veranstaltungen in Arad statt, bei denen wir mithelfen können. Beispielsweise haben wir einen Stand und verteilen Prospekte.

 

7) „Let’s do it, Rumania.“ – Wenn es wärmer ist, dann finden öfters Aufräumaktionen statt, indem Müll in den Parks aufgesammelt wird.

 

8) „rainbow“- Das ist ein Tageszentrum, bei dem sozial benachteiligte Kinder sich aufhalten können. Wir wollten dieses Zentrum eigentlich diese Woche besuchen- aber irgendwie haben wir es nicht gemacht…Das ist ein Ding, womit ich echt noch klar kommen muss. Es gibt irgendwie nur spontane Aktionen mit den Verantwortlichen. Ein Tag vorher, meistens spät Abends, wird uns per SmS gesagt, was am nächsten Tag passiert- Aber, ob es wirklich dann auch stattfindet, ist die Frage. Am Dienstag wollten wir das rainbow besuchen, aber irgendwie haben wir es nicht gemacht…

 

9) „childdreams“- Das ist ein Tageszentrum, bei dem ältere Menschen sich aufhalten können. Wir können dann beim Essen-Zubereiten helfen oder Aktivitäten mit den Menschen machen. Es sind überwiegend Obdachlose.

 

10) „Curtici-Centre“- Das ist ein Zentrum, bei dem nachmittags Schulkinder kommen können und ihnen bei den Hausaufgaben geholfen wird. Dieses Zentrum haben wir am Montag besucht. Es war sehr cool. Drei Freiwillige können von Montag zu Donnerstag von 12 bis halb fünf ab Dezember dort mithelfen. Das Problem ist nur, dass dieses Zentrum mit dem Auto eine halbe Stunde von Arad entfernt ist und die öffentlichen Verkehrsmittel hier sehr schlecht sind. Sicher brauchen wir eine Stunde oder mehr mit den öffentlichen Verkehrsmittel dorthin.

 

11) Die Organisation selbst- Wir können der Organisation selbst Aktivitäten vorschlagen, die wir verwirklichen wollen. Ein alter Freiwilliger hat dies öfters getan. Beispielsweise hat er die Logos für die Websites entworfen.

 

So das wars erstmal wieder;-) Ich grüße euch alle und hoffe, euch geht’s gut.